Das Projekt „Widerworte!“ geht online, und „RESIST! Die Kunst des Widerstands“ zeigt sich teilweise – auf dem Ottmar-Pohl-Platz
Was ist das Projekt „Widerworte!“?
Wie geht es den zivilgesellschaftlichen Aktivist*innen auf der Welt? Wie funktioniert Widerstand in Diktaturen? In unserem Projekt stellen wir uns folgende Fragen: Wie kann sich Zivilgesellschaft einbringen, wenn gängige Vorgehensweisen wie Demonstrationen verboten sind? Wie können politische und künstlerische Aktionen im öffentlichen Raum präsent bleiben, wenn Freiheitsrechte so beschnitten werden, dass solche Aktivitäten kaum mehr möglich sind? Wie können Streitgespräche stattfinden, wenn ca. 90 % der “Mehrheit” eine Meinungslinie zu vertreten scheint bzw. es so suggeriert wird, dass nur eine Meinung denkbar ist? Wie kann Diversität sichtbar werden, wenn Homogenität forciert wird?
Im InHaus tauschen wir uns dazu aus – haben zu Formen von Widerstand recherchiert und eine Online-Plattform aufgebaut.
Dort finden sich praktische Tipps zur Organisation von Widerstand und Widerspruch für zivilgesellschaftliche Aktivist*innen und politisch und künstlerisch Aktive – in Form von Tools zu Demos, für Online-Streits und gegen Hass im Netz. Außerdem ist es möglich, unterschiedliche Perspektiven von Aktiven zu hören und zu sehen.
Mit dem Projekt möchten wir einen Beitrag zur Förderung einer kritischen Zivilgesellschaft leisten, zur Förderung einer digitalen Streitkultur beitragen und dem Recht auf Widerspruch eine Plattform bieten in Zeiten, wo Berichterstattungen über Menschenrechtsverletzungen und die Einschränkung von Freiheitsrechten in den Hintergrund treten. Damit möchten wir Aktivist*innen verschiedener Bewegungen, wie LGBTIQ* Communities und verschiedene feministische Initiativen, unterstützen. Gleichzeitig sollen politisch aktive Künstler*innen der Literatur, Musik, bildenden Kunst etc. sichtbarer werden und sich vernetzen können.
Die Projektergebnisse finden sich ab dem 26.11.2020, 12:00 Uhr, hier wieder: https://resist.ihaus.org/
Das Projekt wird im Rahmen des Ad-hoc-Förderprogramm “Inter-Aktion” des Fonds Soziokultur gefördert.
Kein Widerstand passt in eine Box, oder in ein Museum
Unser Beitrag für die Ausstellung „RESIST! Die Kunst des Widerstands“
Während der Projektlaufzeit haben sich Synergieeffekte mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum ergeben. Deswegen haben wir Inhalte des Projektes auch in die Ausstellung „Resist! Die Kunst des Widerstandes!“ aufgenommen. Wir wollen diese damit auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Unser Beitrag zur Gesamtausstellung ist eine Aufforderung. Eine Aufforderung, Gedankengänge zu reflektieren, Gesehenes neu zu sehen, zu lauschen, in Interaktion mit Perspektiven zu treten und damit ein Verständnis für Lebenswirklichkeiten zu entwickeln, deren Leben durch Widerstand und Widerspruch geprägt sind.
Für uns ist klar: keine Form des Widerstandes passt in ein Museum und etwaige abzubilden ist nicht unser Ziel. Wir präsentieren keine abschließenden Wahrheiten, Botschaften, ‚Geschichten‘ oder ‚Kulturen‘. Wir sehen unsere Rolle nicht darin zu entscheiden, wo „das Publikum“ anfängt und „die Ausstellung“ aufhört. Wir lassen uns auf den Prozess ein, innere und äußere Widersprüche und Widerstände zu thematisieren, auf Perspektiven und Kontexte zu verweisen und verschiedene Hör-, Seh- Fühl- und Lesarten in das Museum und aus dem Museum heraus zu tragen. Die Installationen sowie ihre Umsetzung gestalten sich aus dem Zusammenspiel der Idee, des Raumes und der stattfindenden Interaktionen von Menschen in und mit dem Museum.
Widerstand muss gesehen werden wollen. Darum ist ein Teil unseres Beitrages so konzipiert, dass er nur funktioniert, wenn „das Publikum“ aktiv wird und die QR-Codes nutzt. Widerstand ist vielfältig. Nach dem Motto „Der Kopf ist rund, damit unser Denken die Richtung wechseln kann“ ist unser It’s Yours! Raum ein physischer und ein metaphorischer Raum, der zur Auseinandersetzung mit dem täglichen Umgang innerer und äußerer Widerstände anregt.
Widerstand ist überall in Köln. Wir greifen verschiedene Formate auf, und bauen eine weitere Installation in Köln-Kalk auf. Die Installation „eröffnet“ am ursprünglich geplanten Eröffnungstermin der Gesamtausstellung am 26.11.2020, 11:00 Uhr, auf dem Ottmar-Pohl-Platz in 51103 Köln.
Wer ist der Integrationshaus e.V.?
Als Neue Deutsche Organisation engagieren wir uns für eine postmigrantische Gesellschaft in einer demokratischen Republik. Oft sind wir im inländischen „wir“ nicht mitinbegriffen. Doch wir halten dagegen: Das ist auch unser Land. Das geht nicht ohne Widerstand, das geht nicht ohne Widerspruch. Innere und äußere, eigene und fremde widerständige Perspektiven, Bewegungen und Handlungen sind also immer da. Diese wahrzunehmen, ihnen Aufmerksamkeit zu geben, Position zu beziehen, sich solidarisch zu zeigen, nachfragen, neugierig bleiben – panta rhei ist das Sinnbild für unser Tun.
Weitere Informationen zu den beiden Vorhaben gibt es gerne hier:
VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN UND VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN: URSACHEN UND MÖGLICHE INTERVENTIONEN
Verschwörungstheorien und Verschwörungsideologien gab es schon immer, doch gerade in der Gegenwart haben viele den Eindruck, dass immer neuere „Ideen“ hinzukommen und dass diese auch immer mehr Zulauf erhalten. Doch allen Verschwörungstheorien und Verschwörungsideologien liegen ähnliche psychologische und gesellschaftliche Ursachen zugrunde.
Gemeinsam mit dem Willi-Eichler-Bildungswerk organsieren wir einen Online-Vortrag mit anschließender Diskussion. In unserer Veranstaltung wird Dr. Michael Müller eine Einführung zur Entstehung und Ursachen geben und Schlüsse für den Umgang mit Verschwörungstheorien ziehen. Wie kann diesen also in konkreten Situationen begegnet werden?
Verbindliche Anmeldungen zu dem Workshop werden über die E-Mailadresse workshops@ihaus.org entgegengenommen. Für die Anmeldung benötigen wir: Vorname und Name, Anschrift, Mailadresse und Telefonnummer. Nach der Anmeldung bekommen Sie eine Anmeldebestätigung und den Link zum Online-Veranstaltungsraum.
Rassismus kritische und migrationssensible Öffentlichkeitsarbeit zu initiieren und zu kreieren bedeutet für uns: Wir nehmen bestehende Selbst- und Fremdwahrnehmungen unter die Lupe. Wir lassen uns auf den Prozess ein, innere und äußere Widersprüche und Widerstände zu thematisieren. Wir finden Formen, diese auszuhalten, auszuhandeln und konstruktiv aufzulösen. Das alles bedeutet harte Arbeit mit sich und in der Auseinandersetzung mit anderen. Und es ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Deswegen ist der Respekt vor den Werten, die wir vermitteln möchten, Anspruch, Motivation und Hoffnung zugleich.
Unter dieser Prämisse haben wir die Initiative In-Haus Media gestartet, um für „uns“ selbst zu sprechen, um auf Themen aufmerksam zu machen und eine Plattform für andere Engagierte zu bieten. Entstanden ist die Idee im Laufe des Projekts „Mach mit! Engagement lernen und leben“, in dem wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzten:
1. Wie kann die Sichtweise junger Menschen mit Migrations- und / oder Fluchtgeschichte adäquat in die Öffentlichkeit transportiert werden?
2. Wie kann mensch die Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Engagement bzw. dem Ziel, etwas verändern zu wollen, und den realen Vorgängen, die als alternativlos und unveränderbar deklariert werden, aushalten bzw. was können wir jungen Menschen dafür mitgeben?
Mit dem Projekt haben sich junge Menschen in die Diskussion rund um die Themen Flucht, Migration und Zusammenleben eingebracht. Dazu haben sie Informations- und Mitmachveranstaltungen zu den Themenschwerpunkten organisiert, diese selbst beworben und mit den Medien Film, Musik, Literatur und Kunst gearbeitet. Das haben sie auf eine Art und Weise gemacht, die eine Inspiration für die Gründung der In-Haus Media-Initiative war.
Angefangen haben wir mit dem Aufbau eines Radiostudios. Beim In-Haus-Radio erarbeiten Engagierte verschiedene Podcasts und begleiten Veranstaltungen als Radiomoderator*innen. Mittlerweile wird das Studio auch von anderen Akteur*innen für unterschiedliche Produktionen genutzt.
Die In-Haus Media-Initiative bedeutet für uns Organisationsentwicklung. Als soziale Einrichtung müssen wir nicht „nur“ unser Tun porträtieren, sondern uns auch öffentlich politisch einbringen. Wir sind mögliches Sprachrohr und Plattform für Lebenswirklichkeiten, die in der Öffentlichkeit meist gar nicht oder nur in eindimensionaler Perspektive dargestellt werden. Das bedeutet: Unsere Öffentlichkeitsarbeit muss so viele Partizipationsmöglichkeiten wie möglich schaffen, um die tatsächliche Realität abzubilden und um politische Forderungen im Sinne des Empowerments einzubringen.
Eine rassismus kritische Perspektive und die Bereitschaft zur Selbstreflexion sind nicht nur Ausdruck von Empathie, Empowerment und Solidarität. Sie bieten vor allem die Chance, die Diversität unserer sozialen Umwelt abzubilden, aktuelle gesellschaftliche Diskussionen unmittelbar aufzugreifen und wiederum eigene Schwerpunkte in der Öffentlichkeit zu setzen: „Ein weiterreichender Anspruch bestünde […] darin, das eigene Normalitätsverständnis und die Reproduktion von Differenzordnungen […] in grundsätzlicher Weise zu hinterfragen, Mechanismen institutionellen Rassismus zu identifizieren und abzubauen sowie die Frage der Repräsentation auch in Bezug auf das eigene Personal zu stellen“ (Sprung 2016, 382). Kontinuität ist dabei entscheidend: Wer macht welche Arbeit wie, wer bestimmt, wer nimmt teil etc.?
Die folgenden Ausführungen beziehen die Ebene der Geschäftsführung sowie der Mitinitiator*innen und Mitgestalter*innen des In-Haus Media-Teams ein. Der Fokus liegt auf den praktischen Erfahrungen, die wir im Laufe der Jahre sammeln konnten und auf dem Know-how von Salman Abdo. Diese sind nicht abschließend und umfassend, können aber Impulse für andere Organisationen bieten.
Keine plakative Präsentation – „Denn wir sind nicht nur fürs Foto da!“
Grundsätzlich sind die Darstellung und das Sprechen von Lebenswirklichkeiten immer ungenügend und schwierig. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nie gewährleistet werden und rassistische Bilder werden reproduziert bzw. können reproduziert werden. Die Lösung kann nicht darin bestehen, diejenigen, über die gesprochen wird, „in die Position [zu drängen] […], die Interessen einer als homogen imaginierten Minorität vor der Majorität, die ebenfalls als homogenen Gruppe konstruiert wird, zu vertreten“ (Schrödter 2014, 63). Deshalb beinhaltet unser wichtigster Grundsatz gleichzeitig unsere Arbeitsbeschreibung: Wenn es keine darzustellende Vielfalt gibt, stellen wir sie nicht „künstlich“ her. Daraus folgt umgekehrt der Auftrag, mehr Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen und kontinuierlich an der öffentlichen Präsentation der Realitäten vor Ort und in der Welt weiterzuarbeiten.
Die Berücksichtigung verschiedener Lebenswirklichkeiten soll nicht nur in unseren Angeboten (wie bspw. den Sprachkursen), sondern auch in unserer Öffentlichkeitsarbeit gewährleistet werden. Unsere Ansätze dabei sind:
1. Teilhabe und Einbeziehung verschiedener Akteur*innen in öffentlichkeitswirksame Produktionen.
2. Achtsamer Gebrauch von Sprache und Bildern: Vermeidung diskriminierender Sprache und Reproduktion von Stereotypen.
3. Unterstützung weiterer Organisationen durch unsere Öffentlichkeitsarbeit.
Make sure your image is clear and approachable enough for everyone
In unserer Praxis heißt das:
1. Im In-Haus Media-Team sind Menschen verschiedener Generationen, Berufs- und Arbeitserfahrungen, Herkünfte, Sprachen, Geschlechtsidentitäten und sexueller Orientierungen aktiv – als Angestellte, als Honorarkräfte, als Ehrenamtliche und als Auftraggebende. Einige Formate sind so gestaltet, dass sowohl ein einmaliges als auch ein mehrmaliges Engagement (bspw. Podcastproduktion im Radiostudio) möglich sind. Somit gewährleisten wir spontanes Mitmachen und langfristige Mitarbeit. Unser Anspruch, Teilhabe in allen Bereichen zu ermöglichen, scheitert aber noch an der mangelnden strukturellen und finanziellen Ausstattung unserer Einrichtung. Gleichzeitig haben wir es mit den umgesetzten Mitmach-Strategien geschafft, dass die Bilder und Darstellungen unserer Arbeit der Diversität vor Ort entsprechen.
2. Wir orientieren uns bei der Verwendung von geschriebener und gesprochener Sprache am Glossar der Neuen deutschen Medienmacher*innen sowie dem Sprachgebrauch unserer Engagierten. Wir versuchen, mit der von uns verwendeten Sprache und den Inhalten, die wir transportieren, sensibel umzugehen und offen für Kritik zu sein. Da wir Hasskommentaren in unseren Medienkanälen keine zusätzliche Plattform geben wollen, löschen wir menschenverachtende und rechtsextreme Inhalte konsequent und blockieren die Kommentator*innen.
Unser Defizit sehen wir in der mangelnden Einbeziehung der zahlreichen Sprachen in unserer Einrichtung selbst. Ansätze zum Verwenden Einfacher Sprache sowie die Einbindung von Mehrsprachigkeit funktionieren bis dato nur rudimentär. Hier sind sowohl strukturelle Faktoren als auch die Dominanz der Sprachen Deutsch und Englisch ausschlaggebend, die oft die Basis für die Kommunikation verschiedenster Menschen in unserer Organisation bilden.
3. Wir dokumentieren in Form von Videos, Fotos, Printveröffentlichungen oder Podcasts als Auftragnehmende oder als Unterstützende verschiedene Veranstaltungen und Projekte von Kooperationspartner*innen in Köln. Dabei lernen wir stets neue Menschen und Organisationen kennen und bekommen Zugänge zu weiteren Projekten und Themen, die Menschen bewegen. Wir teilen Inhalte von Kooperationspartner*innen und Initiativen und unterstützen ihre Öffentlichkeitsarbeit in den Social-Media-Kanälen. Unter dem Motto „support the supporters“ möchten wir nun z. B. vermehrt auf internationale Initiativen aufmerksam machen, die menschenrechtsorientiert, solidarisch und rassismus kritisch arbeiten.
Dabei wissen wir, dass wir alle immer vor den Herausforderungen stehen, intersektionale Perspektiven einzunehmen und zwischen strukturellen und praktischen Handlungsoptionen abzuwägen. Dieses Engagement ist nicht frei von Widersprüchen. Das Gemeinsame ist: Die Orientierung am Grundsatz der Unantastbarkeit der menschlichen Würde. Das mag pathetisch klingen, bildet jedoch die Haltung, den Anspruch und die Forderung vieler Mitstreiter*innen.
To be aware
Awareness heißt, sich bewusst zu sein, sich zu informieren und für gewisse Problematiken sensibilisiert zu sein. Das bedeutet für uns, dass wir es uns zur Aufgabe und Arbeitsweise machen, zu transportieren, was uns bewusst ist, und uns im Sinne eines prozessorientierten Lernens über Problematiken bewusst zu werden, zu informieren und zu sensibilisieren, die uns (noch nicht) bewusst sind. Das versuchen wir mit einer intersektionalen Perspektive und mit Hilfe der folgenden übergreifenden Fragen:
Was ist unsere Vision?
Was wollen wir transportieren?
Was ist uns dabei wichtig?
Wen erreichen wir damit?
Wen möchten wir noch erreichen?
Was sehen Menschen, wenn sie unsere Webseite, unsere Social–Media-Kanäle oder unsere Einrichtung betreten?
Wie sind wir mit anderen Aktiven im Internet vernetzt?
Sind wir auf dem aktuellen Stand, was die Aktivitäten anderer Organisationen betrifft?
Unterstützen wir Projekte und Kampagnen unserer Partner*innenorganisationen und von anderen Aktiven?
Bei den jeweiligen Produktionen sind für uns diese Fragen handlungsleitend:
Was ist der Fokus bei dieser Produktion?
Wer wird abgebildet? Wer spricht? Und wer bestimmt darüber?
Präsentieren wir Diversität selbstverständlich und wird sie sichtbar?
Welche Perspektiven werden durch wen und wie dargestellt bzw. welche werden gehört oder / und aufgeschrieben?
Wie präsentieren wir uns und gelebte Realitäten von nicht-weißen Gemeinschaften?
Wer und was wird nicht in der Öffentlichkeitsarbeit dargestellt und warum?
Was bedeuten Auftragsarbeiten für uns? Teilen wir die Haltung der auftraggebenden Organisation? Welchen Einfluss haben wir bei der Produktion (Wer spricht? Wer wird gezeigt? Welche Sprache wird verwendet? Etc.)?
Diese Fragen können entsprechend modifiziert auf alle Formen der Öffentlichkeitsarbeit übertragen werden: Flyer, Handreichungen, Homepage, Postings, (Selbst-)Darstellungen in Publikationen sowie bei öffentlichen Auftritten.
„Jeder Mensch ist eine Welt“ – das ist das Motto unserer Organisation. Und das möchten wir auch zeigen. Denn rassismus kritische Öffentlichkeitsarbeit ist eine Haltung.
Literatur
Schrödter, Mark: Dürfen Weiße Rassismus kritik betreiben? Zur Rolle von Subjektivität, Positionalität und Repräsentation im Erkenntnisprozess. In: Broden, Anne, Mecheril, Paul (Hg.): Solidarität in der Migrationsgesellschaft. Befragung einer normativen Grundlage. transcript Verlag: Bielefeld.
Sprung, Annette: Erwachsenenbildung: In: Mecheril, Paul unter Mitarbeit von Kourabas, Veronika und Rangger, Matthias (2016): Handbuch Migrationspädagogik. Beltz Verlag: Weinheim und Basel.
Dieser Artikel ist Teil einer Publikation der Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) Um die vollständige Publikation zu lesen, klicken Sie hier.
elk x elk = elk² Zum 2. Mal fand vom 03.09. – 06.09.2020 das Europäische Literaturfestival Köln Kalk (ELK) statt.
Denn wir alle haben viel Spaß daran, dass aus dem Thema „Europa in Kalk“ das 1. ELK 2019 und nun das ELK² 2020 geworden ist.
Aber seht selbst!… und freut euch auf das Hörbuch (coming soon)!
Das ELK2 (Europäische Literaturfestival Köln Kalk Nr. 2) war eine Freude zum Quadrat mit sehr vielen lieben Menschen und für alle diese und für jene, die nicht da waren, anbei das Video von In-Haus Media zum nachschauen!
Und bleibt nichts als Danke zu sagen an alle, die da waren, an Zehava Khalfa, Pablo Jofré, Rasmus Nikolajsen, Željana Vukanac, Margarita Athanasiou, Lesi Zoltán, Krišjānis Zeļģis, Eleonore Schönmaier, Alexander Estis, Nurduran Duman, Adrian Kasnitz, unserem Lieblingsparasiten der Parasitenpresse, an unsere KUNTS*lerinnen, die mosaik – Zeitschrift für Literatur und Kultur, kon-paper, an alle Workshopteilnehmer*innen, an die Menschen und Institutionen, die uns gefördert haben, an Streetwork Kalk für die geilen Taschen, die Pflanzstelle und alle Menschen, die den Ottmar-Pohl-Platz ein Wochenende lebendig gemacht haben.
Vielen Dank an alle, die an unserem ELK2020 Programm teilgenommen haben:
ELK am Samstag:
Musik mit Max Goedecke
Zehava Khalfa & Pablo Jofré
Rasmus Nikolajsen & Texte von Eleonore Schönmaier
Literaturzeitschrift [kon] mit Alisha Gamisch
Željana Vukanac & Texte von Krišjānis Zeļģis
mosaik – Zeitschrift für Literatur und Kultur mit Alexander Estis
Zoltán Lesi & Margarita Athanasiou
Stände und Platzprogramm mit
In-Haus e. V., NULZ mit mosaik und [kon],
fremdwOrte Autorencafé,
Solidaritätsnetzwerk Köln, Frauenkollektiv Köln,
Internationale Jugend,
Zusammenleben Willkommen – Zimmer für geflüchtete Menschen,
Streetwork Kalk der AWO Köln,
Lila_bunt,
Gizem Güvendağ,
KLiteratur und die Parasitenpresse
ELK am Sonntag:
Release & Vorstellung der neuen Ausgabe der KLiteratur
Lesung der Teilnehmer*innen der ELK²-Workshops
Lesung aus dem “Kalk Alphabet” & ELK-Alumni
Musik von Ramblin‘ Boy Harrers & gemeinsames Katern
„Ein Naturerfahrungsraum wäre ein Beitrag zur #Umweltgerechtigkeit. Denn Menschen, die in Gebieten mit einer einkommenschwachen Struktur wie Kalk leben, sind häufig von einer höheren Umweltbelastung betroffen (wie Lärm, Luftverschmützung, Hitze …). Zudem haben sie geringere Zugangsmöglichkeiten zur natürlich #Umwelt.“
Am 25.8. gab es eine #Infoveranstaltung in Kalk, wo ca. 50 Interessierte Menschen sich über Naturerfarungsräume informiert und ausgetauscht haben. Zu dem Treffen hatten die BI Mehr Grün in Kalk, die Naturfreund*innen Kalk, die pflanzstelleKalk und das In-Haus e.V. eingeladen. Als geeingnente Fläche schwebt den Initiator*innen die Brache auf der Neuerburgburgstraße vor. Hier ist aktuell im Rahmen des Werkstattverfahrens Hallen Kalk ein 8-stöckiger Wohn- und Bürohaus-Riegel geplant.
Wir finden: Ein Naturerfahrungsraum wäre zum eine Antwort auf den dringenden Bedarf an mangelnden #Grün- und #Freiflächen im Stadtteil Kalk. Zum anderen ist die Erhaltung von Grünflächen in Zeiten der globalen Klimakrise dringend notwendig.
Im Nachgang zur ersten Veranstaltung ist dieses Video entstanden.
Für alle Interessierten: Am 16.9., 18.00-19.30 Uhr, findet ein Vernetzungstreffen in der #PflanzstelleKalk statt, wo über nächste Schritte nachgedacht wird – herzlich willkommen!
–
Als Referent*innen haben wir zwei Mitarbeiter*innen der Biostation „Ruhrgebiet Ost“ eingeladen. Die Biostation hat bereits neun Naturerfahrungsräume in Bochum und Herne ins Leben gerufen. Sie berichten darüber, was Naturerfahrungsräumen sind und wie sie realisiert werden können. Mehr Infos findet ihr im Anhang. Wir freuen uns, wenn ihr die Ankündigung weiterleitet.
Zum Naturfreundehaus Kalk:
Das Naturfreundehaus Köln-Kalk ist eins von fünf Naturfreundehäuser im Eigentum der Ortsgruppe Naturfreunde Köln e.V. Vier von den fünf Häusern der Kölner Naturfreund*innen sind von den Naturfreund*innen in den 1950er-Jahren selber gebaut worden. Pächter des Naturfreundehauses Kalk und Gastgeber der Initiativen im Rahmen der AntiRassismus–Wochen ist der Verein Naturfreundehaus Kalk e.V., dessen Mitglieder ebenfalls Naturfreund*innen sind.
Zum Pflanzstelle Kalk
Die Pflanzstelle ist ein mobiler, interkultureller und öffentlicher Gemeinschaftsgarten in Kalk. In Hochbeeten bauen wir gemeinsam mit Freund_innen, Nachbarn und Interessierten Gemüse und Kräuter an. Unser Projektkonzept könnt ihr auf Deutsch und Englisch nachlesen.
Demokratie lebt vom Mitmachen. Und dazu gehören auch Wahlen. In unserem Staat gibt es das Recht, frei zu entscheiden, welche Partei und damit welcher politischen Richtung die Wahlberechtigten eine Stimme geben. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein hohes Gut.
Im Vorhaben „Köln-Kalk 100%“ möchten wir deswegen Menschen aufrufen, sich an den Kommunal- und Integrationsratswahlen zu beteiligen, und mit ihrer Stimme unsere #Demokratie zu stärken.
Wie und wo kann ich wählen?
1. Live
Sonntag, 13.09.2020, 08:00 – 18:00 Uhr im Wahlraum. Die genauen Orte werden ab dem 15.08.2020 bekannt gegeben.
2. Briefwahl:
Schreibt eine Mail an: wahlamt@stadt-koeln.de mit diesen Informationen: – Name, Rufname – Meldeanschrift – Geburtsdatum
oder:
schreibt einen Brief an:
Stadt Köln – Die Oberbürgermeisterin
Wahlamt
Dillenburger Str. 68-70
51105 Köln
Telefon: 0221 / 221-34567
Mail: wahlamt@stadt-koeln.de
Beispiel für Brief und Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte am 13.09.2020 den Integrationsrat wählen.
Bitte schicken Sie mir die Unterlagen an diese Adresse:
XXX Meine Daten sind:
Name: X
Adresse: X
Geburtsdatum: X
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
3. Direktwahl: 17.08.2020 – 11.09.2020:
Ihr könnt hier direkt wählen:
A: Kundenzentren (ehemals Bürgerämter) in den Bezirken, bspw: Bezirksamt Köln-Kalk, Kalker Hauptstraße 247-273, 51103 Köln
!!!! Bitte macht vorher einen Termin: 0221-221115 !!!!
Hier braucht Ihr keinen Termin:
B: KFZ-Zulassungsstelle, Max-Glomsda-Straße 4, 51105 Köln (voraussichtlich zwischen 9 Uhr und 17 Uhr)
C: Foyer des Kalk-Karrees, Ottmar-Pohl-Platz 1, 51105 Köln (zwischen 8 Uhr und 18 Uhr)
!!!!! Wer sich nicht in Köln, sondern in einer anderen Stadt hat einbürgern lassen, wird keine Wahlbenachrichtigung erhalten. Bitte beantragen Sie beim Wahlamt die Eintragung ins Wählerverzeichnis und fügen Sie eine Kopie Ihrer Einbürgerungsurkunde bei !!!!
Wir möchten in unserem Stadtteil einen Naturerfahrungsraum realisieren. Als ersten Schritt laden wir am 15.8. zu einer Infoveranstaltung ein.
Als Referent*innen haben wir zwei Mitarbeiter*innen der Biostation „Ruhrgebiet Ost“ eingeladen. Die Biostation hat bereits neun Naturerfahrungsräume in Bochum und Herne ins Leben gerufen.
Sie berichten darüber, was Naturerfahrungsräumen sind und wie sie realisiert werden können. Mehr Infos findet ihr im Anhang. Wir freuen uns, wenn ihr die Ankündigung weiterleitet.
Eine gemeinsame Veranstaltung von: Pflanzstelle Kalk, BI Mehr Grün in Kalk, die Naturfreund*innen Kalk und dem Integrationshaus e.V.
CSD 2020 Live Stream Auf Facebook: www.facebook.com/inhaus.org/posts/3418285868235668 +++++++++ LIVE +++++++++#CSD aber Online! am 05.07.2020!
• Was, die Parade fällt doch aus?
– Ja, aber wir sind am Start!
Am 05.07.2020 gibt´s eine Live-Show zum CSD, Rob von SPEKTRUM und Jonas Linnebank von der KLiteratur führen Euch durch die Show und freuen sich auf Aktivist*innen aus diversen LGBTQI* und BIPoC* Gruppen sowie Dr. Sommer, der aus Spanien zugeschaltet wird. Neben diversen Interviews gibt´s neue Videos aus dem Projekt QUEER TV und natürlich eine Rückschau auf den CSD 2019.
Seit Jahren unterstützen viele ehrenamtlich Tätige neu eingewanderte Kölnerinnen und Kölner beim Erlernen der deutschen Sprache.
Das ist für beide Seiten eine große Herausforderung, die immer auch etwas Gutes bringt.
Sie bringt mehr Unabhängigkeit und mehr Chancen für die neu Eingewanderten sowie Begegnung und Solidarität für Alle und damit wird die Stadt ein großes Stück besser und stärker.
Gemeinsam haben sich der Integrationshaus e.V. und das Kommunale Integrationszentrum auf den Weg gemacht, um die ehrenamtliche DeutschSprachförderung zu unterstützen. Dies wollen wir durch Workshops und durch diese Handreichung erreichen, die gerade in diesen Zeiten von Corona-bedingten Einschränkungen des menschlichen Kontaktes besonders bedeutsam ist.
Die Handreichung ist ein Angebot für diejenigen, die bereits ehrenamtlich in der Sprachförderung aktiv sind und für diejenigen, die sich das bislang noch nicht getraut haben.
Nicht zuletzt wollen wir damit auch die neu eingewanderten Kölnerinnen und Kölner unterstützen, die beim Erlernen und Einüben der Deutschen Sprache von guten ehrenamtlichen Angeboten profitieren.
Das Material entspricht ausdrücklich nicht den Anforderungen an ein hauptamtliches, zertifiziertes Angebot, das einem entsprechenden Curriculum unterliegt. Es soll eine gute Grundlage für Ihr ehrenamtliches Angebot sein. Für Ihr ehrenamtliches Engagement, mit dem Sie die Stadtgesellschaft positiv gestalten und prägen, bedanken wir uns im Namen aller Kölnerinnen und Kölner herzlich bei Ihnen. Wir, das sind der Integrationshaus e.V., zertifizierter Integrationskursträger und Interkulturelles Zentrum Köln, und das Kommunale Integrationszentrum Köln im Amt für Integration und Vielfalt der Stadt Köln.
Handreichung für Ehrenamtliche, die sich in der Sprachvermittlung für und mit geflüchtete(n) Menschen engagieren.
Herausgeber*innen:
Integrationshaus e.V. (in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Köln)
gefördert von: „Schwules Netzwerk NRW“, Programm „Queere geflüchtete Jugendlichen 2019“, gefördert vom Ministerium für Kinder, Familie, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rassismus-, Diskriminierungs- und Othering-prozesse können heute nicht mehr als neue Phänomene in unserer Gesellschaft beschrieben werden. Nach wie vor wird in Deutschland jedoch Rassismus meistens in Zusammenhang mit physischer Gewalt und rechtsextremen Übergriffen thematisiert, weshalb sich viele hierzulande einer kritischen und selbstreflexiven Auseinandersetzung mit Rassismus verwehren.
Viele Menschen sind weiterhin der Annahme, dass rassistisches Handeln beabsichtigt oder an den Glauben an eine biologistische Konstruktion von »Rasse« gebunden sein muss.
In vielen Fällen findet Diskriminierung jedoch unbewusst und unbeabsichtigt statt – dabei wird häufig ersatzweise auf Konzepte wie »Kultur«, »Ethnie« u.ä. zurückgegriffen. Diese sind in Anerkennung der Tatsache ungleicher Machtpositionen problematisch, weil sie zu einer Reproduktion von Stereotypen über soziale Gruppen beitragen, die hierarchisierende, ausgrenzende und reduzierende Funktionen erfüllen.
Diese Ideologie wird u.a. in den medialen Diskursen, in institutionalisierten Bereichen der Wissenschaft, der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt fortwährend reproduziert und damit diskriminierende Strukturen und Gewalt in Form rassistischer Realitäten aufrecht erhalten. So trägt eine – wenn auch unbewusste – Verweigerung der kritischen Auseinandersetzung dazu bei, dass bestehende gewaltvolle Verhältnisse in der deutschen Erinnerungskultur verkannt werden und z.B. der Mythos, dass Rassismus in Deutschland kein Problem (mehr) sei, weiterhin den gesellschaftlichen Konsens prägt. Rassismus und Diskriminierung betreffen jedoch alle Menschen, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Wie wir von Rassismus betroffen sind, formt unsere Perspektive auf ihn. Die Perspektive wiederum beeinflusst, wie wir mit ihm umgehen, sowie welche Möglichkeiten, aber auch Grenzen und Schwierigkeiten damit verbunden sind. Dabei spielt die eigene Positionierung im System Rassismus eine ausschlaggebende Rolle.
Grafik: Salman Abdo
Text: Elizaveta Khan und Mona Leitmeier
V.i.S.d.P: Elizaveta Khan und Mona Leitmeier
Herausgeber*in:
Integrationshaus e.V.
Ottmar-Pohl-Platz 5, 51103 Köln
www.ihaus.org • info@ihaus.org
Diese Handreichung entstand im Rahmen des Projekts „Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“. Gefördert aus dem Integrationsbudget der Stadt Köln aus den Haushaltsmitteln für Antirassismus-Trainings. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.
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