Am 20. Juli 2019 fand in Düsseldorf ein Festival statt, das mehr war als nur ein Kulturereignis – es war ein Aufbruch: Das Al ‘Aalam Festival, organisiert von der Habaq Society, brachte Menschen, Ideen und Kunstformen aus unterschiedlichsten Kontexten zusammen und schuf ein einzigartiges Erlebnis. Als Integrationshaus e.V. waren wir stolz, dieses Projekt zu begleiten und mit einem filmischen Beitrag zu dokumentieren.
Al ‘Aalam – das arabische Wort für „Menschen“ oder auch „Universum“ – steht sinnbildlich für die Vision dieses Festivals: Kunst als verbindende Sprache zwischen Menschen, jenseits von Herkunft, Sprache oder Pass. Dieses Konzept entsprach ganz unserer eigenen Vision eines offenen, diversen Miteinanders.
Ein Festival, viele Räume – ein gemeinsames Ziel
Das Festival verteilte sich auf verschiedene Bereiche, die jeweils eigene Erfahrungsräume boten.
In der Fotoausstellung präsentierten sechs Fotografinnen ihre Perspektiven auf „Underground Photography“. Darunter waren Fadi Elias und Sam Youssef, die mit Kolleginnen aus Syrien, Ägypten und Deutschland eindrucksvolle Bildwelten schufen, die politische, persönliche und gesellschaftliche Realitäten berührten.
Infostände boten Raum für Austausch und Live-Kunst. Besonders berührend war hier die Online-Zuschaltung von zwei Künstlerinnen aus Syrien, die sich mit Kolleginnen am Stand vernetzten. Hier wurde deutlich: Kunst überwindet Grenzen – auch wenn sie physisch nicht überwunden werden können.
Im Kunstraum luden handgefertigte Skulpturen, Hennah-Kunst und persönliche Arbeiten zum Verweilen und Nachdenken ein. Hussein stellte etwa Werke zur Sufi-Kultur, sexueller Orientierung und Meinungsfreiheit vor – Themen, die im öffentlichen Raum oft keinen Platz finden. Yaras Henna-Station war ein Ort des Willkommens und der Begegnung.
Kulinarische Vielfalt brachte der Food Truck von „Elben“ aus Münster auf das Gelände – ein bewusster Beitrag zur Verbindung von Genuss, Nachhaltigkeit und kulturellem Austausch.
Die Musik als Herzstück des Festivals
Auf der Club-Bühne traten fünf Acts aus dem Hiphop- und Rockbereich auf, darunter internationale Gäste wie El Rass (Libanon) und Jundi Majhul (Frankreich), deren Texte sich mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinandersetzen. Musik war hier nicht bloß Unterhaltung, sondern Ausdruck von Haltung und Widerstand.
Auch im Zakk Garten sorgten sechs DJs mit unterschiedlichsten Musikstilen für Bewegung und Stimmung. Techno, Reggae, Deep Techno – trotz Regens blieb die Tanzfläche lebendig. Das Publikum ließ sich nicht vertreiben, sondern zeigte: Musik schafft Gemeinschaft – auch unter freiem Himmel.
Dokumentation durch In-Haus Media
Als Integrationshaus e.V. durften wir das Festival filmisch begleiten. Unser Media-Team dokumentierte die Atmosphäre, sprach mit Künstlerinnen und Besucherinnen und hielt fest, was Al ‘Aalam zu einem so besonderen Ereignis machte. Aus dieser Zusammenarbeit entstand ein Kurzfilm, der die Stimmung des Tages einfängt und den Geist des Festivals weiterträgt.
Warum wir dieses Festival unterstützen
Für uns war das Al ‘Aalam Festival nicht nur eine Veranstaltung, sondern ein politisches und kulturelles Statement: Es zeigte, dass Vielfalt, Kreativität und Solidarität keine Schlagworte sind, sondern gelebt werden können – wenn Räume geschaffen werden, in denen Menschen sich zeigen, begegnen und ausdrücken dürfen.
Habaq hat mit Al ‘Aalam einen solchen Raum geschaffen – und wir hoffen, dass es nicht bei einem Mal bleibt.
Mehr Informationen zur Arbeit von Habaq: www.habaq.org
Mehr zur Arbeit des Integrationshaus e.V.: www.ihaus.org
Film anschauen? Hier geht’s zum [Dokumentarfilm über das Al ‘Aalam Festival]: