02. – 04. September 2022 | Ottmar-Pohl-Platz
Das Europäische Literaturfestival Köln-Kalk geht in die vierte Runde – mehrsprachig, vielstimmig und politisch. Vom 2. bis 4. September 2022 verwandelt sich der Ottmar-Pohl-Platz erneut in eine offene Festivalbühne für Gegenwartsliteratur aus und über Europa.
Mit sechs mehrfach ausgezeichneten Autor*innen aus Griechenland, Polen, Litauen, dem Kosovo, Deutschland und der Ukraine sowie zusätzlichen Gästen aus Wien und Köln stellt das ELK4 die Frage nach Sprache, Zugehörigkeit und utopischem Denken in einer Zeit zunehmender Grenzziehungen und Ausschlüsse.
Literatur als Widerstand, Poesie als politische Praxis
2022 zeigt sich das ELK deutlicher denn je als ein Festival mit gesellschaftlichem Anspruch: Für ein gemeinsames, durchlässiges Europa, für Solidarität und Austausch statt Abschottung.
In diesem Jahr steht das politische Gedicht im Fokus. Was kann Literatur – Poesie wie Prosa – zu einer offenen europäischen Zukunft beitragen? Welche Verantwortung tragen Schreibende in krisenhaften Zeiten? Und ist es überhaupt Aufgabe der Literatur, politisch zu sein?
Internationale Stimmen auf der ELK-Bühne
Die geladenen Autor*innen bringen nicht nur ihre Sprachen, sondern auch ihre Kämpfe und Perspektiven mit nach Köln:
- Jazra Khaleed (Griechenland): Dichter, Übersetzer und Filmemacher – seine Texte sind direkte Anklagen gegen Faschismus, Polizeigewalt und soziale Ungerechtigkeit.
- Jelena Jeremejewa (Deutschland): Künstlerin und Regisseurin – ihre Dokumentarfilme reflektieren Bildungsungerechtigkeit und Migrationserfahrung.
- Shpëtim Selmani (Kosovo): Lyriker und Schauspieler – Preisträger des Literaturpreises der Europäischen Union.
- Ronya Othmann (Deutschland): Lyrikerin, Essayistin und Kolumnistin – vielfach ausgezeichnet für ihre Texte zu Herkunft, Gewalt und Erinnerung.
- Krzysztof Siwczyk (Polen): Dichter, Kritiker, Schauspieler – eine wichtige Stimme der osteuropäischen Gegenwartsliteratur.
- Greta Ambrazaitė (Litauen): Dichterin, Musikerin und Verlegerin – mit ihrem Lyrikdebüt international ausgezeichnet.
Erweiterte Perspektiven & künstlerische Interventionen
Neben den Lesungen erweitern künstlerische und diskursive Beiträge das Festivalprogramm:
- Die Stadtführer*in aus Köln macht alternative Stadtpläne sichtbar – jenseits normativer Kartografie, entlang von Erinnerungen, Erfahrungen und Widerständen.
- QAMAR – das muslimische Magazin aus Wien bringt Stimmen aus der europäischen Diaspora auf die Bühne, ohne sich religiös festzulegen, aber gesellschaftlich klar zu positionieren.
- Donia Touglo – Musikerin, Schauspielerin, Performancekünstlerin – mit einem multisprachlichen und transkulturellen Sound zwischen Afrobeats, Neo-Soul und elektronischer Poesie.
- Ira Marom / Sand Media – ein interaktives, partizipatives DiY-Kunstprojekt, bei dem Besucher*innen eingeladen sind, ihr Selbstbildnis auf einer Erd-Tafel zu hinterlassen.
ELK bleibt: offen, vielsprachig, kostenfrei
Auch im vierten Jahr bleibt das Festival seinem Anspruch treu: ein Ort der offenen Begegnung, der Vielstimmigkeit und des freien Zugangs zu Kultur zu sein.
Open Air. Eintritt frei. Für alle.