AMIRA – Leseprogramm für Grundschüler in neun Sprachen
Verfügbarkeit
Das volle AMIRA-Programm mit allen Teilen gibt es als interaktives Programm im Internet www.amira-lesen.de. Es ist inzwischen aber auch eine Handyversion der Geschichten verfügbar und eine Download-Version der Geschichten zum offline-Gebrauch,
Zielgruppe
Über 40% aller Grundschulkinder in Deutschland haben eine andere Herkunftssprache. Sie lernen Deutsch als zweite Sprache. Um ihnen den Lesestart zu erleichtern und sie zum Lesen deutscher Kinderliteratur zu befähigen wurde AMIRA entwickelt.
Aber auch zur Förderung aller deutschen Kinder ist AMIRA ein ideales Leseprogramm. Die AMIRA-Texte sind sprachlich besonders einfach und anschaulich, sie können in der deutschen und in der Herkunftssprache gelesen und gehört werden und sie sollen in vielen interaktiven Spielen vertieft werden.
Verständnishilfen und Sprachentlastung
Lesestufen
AMIRA bietet 32 Lesegeschichten in drei Lesestufen im Format DIN A 6 an:
In der gelben Stufe findet man einfachste Geschichten von 60 bis 150 Wörtern.
Die blaue Stufe erweitert den Umfang auf 500 Wörter.
Die grüne Stufe umfasst 500 bis 1200 Wörter.
Die Lesestufen sind altersneutral und beziehen sich ausschließlich auf die Lesefertigkeit des Kindes.
Textentlastung
Die Texte sind alle sprachlich und grammatikalisch stark vereinfacht. Die Sätze sind kurz und verwenden vielfach die Gegenwartsform.
Die Wortwahl orientiert sich am Grundwortschatz der Grundschule, so dass Kinder nicht unnötig durch schwierige Wörter aus der Hochsprache am Verstehen gehindert werden.
Illustrationen
Mit außerordentlicher Sorgfalt und höchsten Qualitätsansprüchen wurden alle Geschichten reich illustriert. Sachverhalte, die eventuell unverständlich sein könnten, wurden bildlich dargestellt. So versteht das lesende Kind ohne weitere Erklärung, worum es geht.
Hören
Die Geschichten werden in allen Sprachen von muttersprachlichen Lesern vorgelesen. Das Lesetempo ist so langsam, dass Kinder den Text dazu mitlesen können. Auch dies ist eine enorme Hilfe zum Verständnis.
Mehrsprachigkeit
Die AMIRA-Geschichten wurden in die häufigsten Migrantensprachen übersetzt:
Türkisch, Russisch, Italienisch, Arabisch, Polnisch, Farsi und als Weltsprachen Englisch und Spanisch.
Man kann mit einem Mausklick zum Beispiel von der deutschen in die türkische Sprache wechseln und kann so vergleichen, wenn in einer Sprache etwas unverständlich sein sollte.
Auf dem Handy kann man auch mischen und z.B. den arabischen Text lesen und dazu den deutschen Text hören.
Die Mehrsprachigkeit ist auch ein Angebot an Eltern, mit ihren Kindern mitzulesen und sie zum Lesen in der eigenen Sprache anzuhalten.
Themen
Lesen in der Zweitsprache ist mühsam! Deshalb müssen die Themen besonders interessant sein und die Kinder ansprechen.
AMIRA bietet eine Mischung von Geschichten aus folgenden Themenbereichen:
Alltagsgeschichten aus dem Kinderleben, Geschichten aus der Zeitung und vom Sport, Sachgeschichten, Großelterngeschichten, Märchen und Sagen, komische Geschichten und Nonsens.
Die AMIRA-Geschichten handeln in 15 verschiedenen Ländern, mit Namen und Personen aus unterschiedlichsten Sprachräumen.
Spiele
Leseanfängerinnen und -anfänger müssen mit den gelesenen Texten umgehen und handeln. Deshalb wurden acht attraktive und auf bekannten Formaten aufbauende Spielformate entwickelt, die jeweils für alle Geschichten inhaltlich angepasst wurden.
Viele dieser Spiele können mit mehreren Kindern gespielt werden.
Multimedia
Im Programm werden 32 Geschichten als virtuelle Büchlein zum Umblättern präsentiert. Die Texte sind seitenkompatibel eingelesen. Man kann auch von jeder Seite aus in die anderen Sprachen wechseln.
Als multimediales Angebot bietet AMIRA die Geschichtenhefte außerdem in gedruckter deutscher Sprachversion an. Die gedruckten Büchlein können parallel oder völlig unabhängig vom Programm eingesetzt werden, z.B. vormittags im Klassenraum.
Die gedruckten Hefte sind kostenpflichtig. Übr den den Menü-Punkt “Shop” wird man zur Bestellmöglichkeit weiter geleitet.
Didaktisches Material Download
Für Lehrer, Lesehelfer und alle Vermittler bieten wir ein umfangreiches kostenloses Material zum Download über den Menüpunkt “AMIRA-Praxis” an.
Kernstück sind 200 Illustrationen zu den AMIRA-Geschichten, die auf handelsüblichen Blanko-Etiketten gedruckt und vielfältig verwendet werden können.
Man kann zu jeder Geschichte einen Geschichtenwürfel mit 6 Bildern machen. Anwendung und Spielideen finden sich im Handout.
Außerdem gibt es fertige Materialpakete zu allen gelben Heften, ebenfalls als PDF verfügbar.
Zudem finden Sie auch eine Powerpoint-Präsentation, mit der Sie in Veranstaltungen das Programm präsentieren können.
Hörseite
Die Hörseite bietet Kindern den Genuss von längeren vorgelesenen Geschichten an. Es handelt sich um Autorengeschichten und um nacherzählte volkstümliche Geschichten, die professionell eingelesen wurden.
Info-Seite
Diese Seite enthält Impressum, technische Angaben, Danksagungen und anderes Wissenswertes über AMIRA.
Nutzung des Programms
AMIRA ist konzipiert für den offenen Bereich der Grundschule, für Einzelförderung und privaten Gebrauch.
Die gedruckten Hefte können im Klassenraum verfügbar sein und dort in freien Situationen zum Lesen anregen.
Die Offline-Texte können am PC gelesen oder über den Beamer als Klassenlektüre angeboten werden.
Die Handyversion ist für den außerschulischen Bereich ohne Zugang zu einem PC sinnvoll.
AMIRA ist ideal für alle Fördersituationen in der Einzelförderung oder in kleinen Gruppen. Es eignet sich für Projektarbeit und als Hilfe für Lesepatinnen und -paten.
AMIRA ist in den verschiedenen Versionen hervorragend einsetzbar für Bibliotheken, sowohl am PC als auch in der traditionellen Buchform.
Kostenloser Zugang – AMIRA für alle nutzbar
AMIRA wurde innerhalb des Netzwerkes „Ein Netz für Kinder“ entwickelt und gefördert und ist kostenlos nutzbar für jedermann. Die finanzielle Förderung kommt vom Staatsminister für Kultur und vom Familienministerium.
Über die Autorin:
Elisabeth Simon ist pensionierte Lehrerin. Sie entwickelte das Konzept des AMIRA-Internetprojekts und organisierte die gesamte Produktion. Sie schrieb, sammelte und redigierte die Texte und erzählte volkstümliche Stoffe neu.
Frau Simon studierte Germanistik, Kunst und Psychologie und arbeitete viele Jahre als Real- und Grundschullehrerin. Seit mehr als 40 Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Kinderliteratur und mit dem Thema Leseförderung, insbesondere mit der Förderung von Migrantenkindern und Kindern, die Deutsch als zweite Sprache lernen.